
Kluge Finanzplanung: So managen Sie den ersten eigenen Haushalt
Haben Sie gewusst, dass sich der Begriff Ökonomie (von Altgriechisch oikos: Haus, Haushalt und nemein: einteilen) ursprünglich auf das private Haushalten bezieht? Erst seit dem Aufkommen der Industrie vor rund 200 Jahren umfasst der Wirtschaftsbegriff auch Unternehmen und öffentliche Haushalte. Wir alle sind also in unserem eigenen Zuhause Ökonom*innen und als solche gefordert, wirtschaftlich zu handeln, sprich: vernünftig mit den Ressourcen umzugehen und uns auch sinnvoll abzusichern. Was heisst das konkret?
Der erste eigene Haushalt bringt Kosten mit sich, mit denen Sie vermutlich vorher nicht konfrontiert waren – von der Miete über die Radio- und TV-Gebühren bis zur Hausratsversicherung. Neben diesen sogenannten Fixkosten müssen Sie auch mit den variablen Ausgaben für Ihren persönlichen Bedarf an Essen, Kleidung usw. rechnen. Um zu wissen, wo Sie finanziell stehen und was Sie sich leisten können, empfiehlt es sich, das Haushaltsbudget zu planen. Das gibt Sicherheit, bietet Planungsfreiheit und hilft Ihnen, die Finanzen im Griff zu behalten.
Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema sowie diverse Budgetvorlagen, die Sie kostenlos herunterladen und ganz einfach an Ihre Bedürfnisse anpassen können. Gehen Sie dabei wie folgt vor:
- Was verdiene ich? Ob der Monatslohn einer festen Anstellung, Einkünfte aus einem Nebenjob, Stipendien oder monatlicher Zustupf der Eltern: Tragen Sie im ersten Abschnitt alle Ihre regelmässigen Einnahmen ein.
- Was gebe ich aus? Um herauszufinden, welche laufenden Ausgaben Sie haben, legen Sie am besten alle Verträge auf den Tisch. Zu den Fixkosten gehören die monatlichen Ausgaben für Miete, Strom, Internetanschluss, Handy-Abo sowie Krankenkasse und andere Versicherungen (dazu später mehr). Auch Ausgaben, die einmal jährlich anfallen, wie beispielsweise die Steuern, die Kosten für das Halbtax oder GA, Mitgliedschaften in Vereinen, Bildungsausgaben wie Semestergebühren usw., gehören zu den Fixkosten.
- Hinzu kommen die variablen Kosten für den Haushalt (Essen, Waschmittel, Entsorgungsgebühren usw.) sowie die persönlichen Ausgaben für Kleider und Schuhe, Körperpflege und Haustiere, Hobbys und Ausgang. Führen Sie zwei bis drei Monate Buch darüber oder gehen Sie den Bewegungen auf Ihrem Konto nach, um eine realistische Vorstellung davon zu bekommen, wie viel Geld Sie in diesem Bereich benötigen. Oft werden diese Kosten unterschätzt.
- Nicht zu vergessen sind schliesslich die Rückstellungen. Diese umfassen Ihren Beitrag zu Gesundheitskosten (Anteil Selbstbehalt, nicht versicherte Therapien, Zahnarzt, Tierarzt), Ausgaben für Ferien, Sparbeiträge usw. In diesem Abschnitt Ihres Budgets sollten Sie auch eine Reserve für Unvorhergesehenes einplanen.
- Was folgt daraus? Nun schlägt die Stunde der Wahrheit: Ist das Budget ausgeglichen oder bleibt zwischen den Einnahmen und Ausgaben eine positive Differenz? Dann ist alles gut. Ergibt sich eine negative Differenz,
- müssen Sie Ihr Budget nochmals Punkt für Punkt durchgehen. Wo sind Einsparungen möglich? Braucht es eventuell eine grössere Korrektur? Zuerst können Sie versuchen, die persönlichen Ausgaben für Kleider, Kosmetik, Ausgang usw. zu reduzieren. Wenn das nicht reicht, besteht eventuell bei den Fixkosten noch Sparpotenzial: Gibt es ein günstigeres Handy-Abo? Können Sie auf ein eigenes Auto verzichten und stattdessen Carsharing nutzen? Oder sehen Sie allenfalls eine Möglichkeit, Ihre Einnahmen zu erhöhen?
Bevor wir zu weiteren Spartipps kommen, noch ein Wort zur Finanzplanung, Stichwort Kostenkontrolle: Das Haushaltsbudget nützt Ihnen längerfristig nur dann, wenn Sie Ihre Ausgaben regelmässig kontrollieren und das Budget laufend an veränderte Umstände anpassen. Um den Überblick über Ihre Finanzen zu behalten und herauszufinden, ob Sie allenfalls versteckte Kosten respektive noch nicht erfasste Ausgaben haben, helfen auch Tracking-Apps wie Money Manager oder Wallet.
- Sparsam einrichten heisst gezielt shoppen. Nach dem Einzug in Ihre erste eigene Wohnung stellen Sie bald fest, dass in Sachen Einrichtung noch einiges fehlt. Stürzen Sie sich nicht ins Online-Shopping, so verlockend es auch sein mag! Lassen Sie sich Zeit, gehen Sie systematisch vor und fragen Sie sich: Was brauche ich wirklich an Möbeln, Haushaltsgeräten und so weiter? Was gefällt mir und was passt auch noch in ein paar Jahren zu mir? Natürlich stellt sich auch die Budgetfrage: Wie viel Geld kann und will ich in die Ausstattung der Wohnung investieren? Und ganz wichtig, bevor Sie Tisch und Sofa anschaffen: Wie viel Raum habe ich zur Verfügung?
Tipp: In Brockenhäusern und Vintage-Läden, auf dem Flohmarkt oder auf Websites wie Tutti und Ricardo finden Sie alles, was Sie brauchen, zum günstigen Preis – gut fürs Konto und für die Umwelt! - Sparsam haushalten heisst auch: Keine Energie verschwenden. Mit einfachen Gewohnheiten lassen sich im Haushalt viele Ressourcen und Kosten sparen: «Brauchen Sie so wenig warmes Wasser wie möglich. Duschen Sie nur kurz und verzichten Sie auf ein Vollbad. Waschen Sie Ihre Hände mit kaltem Wasser. Spülen Sie das Geschirr nicht unter fliessendem Warmwasser.»
Tipp: Diese und weitere Energiesparmassnahmen finden Sie auf der Website des BWL (Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung). - Sparsam leben geht einfacher zu zweit. Ist Ihre Wohnung gross genug, um ein Zimmer unterzuvermieten? Als Zwei-Personen-Haushalt können Sie Ihr Budget enorm entlasten. Insbesondere bei den Fixkosten wie Miete, Internetanschluss, Radio- und TV-Gebühren usw. reduzieren sich die Ausgaben drastisch, wenn sie geteilt werden. Auch Ihr ökologischer Fussabdruck wird einiges kleiner, wenn Sie weniger Wohnfläche beanspruchen.
Tipp: Finden Sie mit dem Footprint-Rechner des WWF heraus, wie viel Energie Sie mit Ihrer Lebensweise verbrauchen und wo noch Sparpotenzial besteht – auch in finanzieller Hinsicht!
Last but not least stellt sich die Frage, welche Versicherungen Sie beim Einzug in die erste eigene Wohnung abschliessen müssen. In der Schweiz sind grundsätzlich nur die Krankenkasse und die Motorfahrzeughaftpflicht obligatorisch. Doch oft müssen Sie bereits bei der Bewerbung für eine Wohnung nachweisen, dass Sie über eine Privathaftpflichtversicherung verfügen. Diese schützt Sie vor den finanziellen Folgen von Missgeschicken aller Art, insbesondere auch in Ihrer Mietwohnung. Ob Sie beim Putzen das Keramikkochfeld zerkratzen oder Ihren Kaffee über den Laptop der besten Freundin schütten: Die private Haftpflichtversicherung zahlt, wenn Sie das Eigentum des*der Vermieters*in oder anderer Personen versehentlich beschädigen.
Sinnvoll ist ausserdem eine Hausratversicherung. Zum Hausrat gehört alles, was sich im Bereich der Wohnung befindet und Teil Ihres Besitzes ist, also beispielsweise Ihre Möbel, Ihr Computer und Ihr Fahrrad. Kommt es zu einem Brand, Wasserschaden oder Diebstahl, werden Sie von der Hausratversicherung für die entstandenen finanziellen Verluste entschädigt. Auch Glasbruch ist durch die Hausratversicherung abgedeckt. Beim Abschluss der Versicherung wird der Wert Ihres Hausrates festgelegt, ausgehend vom aktuellen Neuwert der versicherten Gegenstände. Wenn Sie grössere Anschaffungen machen, etwa ein teures Sofa oder ein E-Bike kaufen, sollten Sie die Versicherungssumme nach oben anpassen.
Sie fragen sich jetzt vielleicht, ob Sie sich diese Versicherungen nicht ersparen können, besonders wenn Sie ein knappes Budget haben. Genau in diesem Bereich lohnt sich das Sparen jedoch nicht. Die Prämien für Privathaftpflicht und Hausrat sind nicht sehr hoch. Wenn Sie jedoch die Kosten, die etwa durch einen Brand entstehen, übernehmen müssen, kann Sie das sehr teuer zu stehen kommen. Sparpotenzial besteht mit einer kombinierten Haushaltversicherung: Dabei werden die Privathaftpflicht- und die Hausratversicherung in einer Police zusammengefasst. Die Prämie ist dadurch meistens günstiger als bei zwei einzelnen Policen.
Mit der Budgetplanung ist es wie mit dem Putzen: Es ist mühsam, aber wichtig. Und es ist leichter, die Aufgaben kontinuierlich anzugehen, anstatt alles auf einmal zu erledigen. Darum unser finaler Tipp: Widmen Sie dem Thema Finanzen regelmässig die nötige Zeit. So behalten Sie den Überblick und bleiben auf der sicheren Seite.
Über SolidaVita
SolidaVita ist eine Marke der SOLIDA Versicherungen AG mit Sitz in Zürich.
Das Team besteht aus engagierten Versicherungsexpert:innen mit einer grossen Leidenschaft für innovative Lösungen. Die SOLIDA Versicherungen AG wurde 1982 von namhaften Krankenversicherungen gegründet und befindet sich heute im Besitz von Helsana und CONCORDIA.
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