Symbolbild Checkliste eigene Wohnung i Stock

Suchen, umziehen, einrichten: Checkliste für die erste eigene Wohnung/WG

In unserem ersten Beitrag zu diesem Thema «Auszug aus dem Elternhaus» haben Sie schon einige Tipps erhalten, um diesen Schritt ins Erwachsenenleben möglichst reibungslos zu gestalten. Nun wird es handfester: Unsere praktische Checkliste begleitet Sie vor, während und nach dem Umzug. Damit haben Sie jederzeit den Überblick über die bereits erledigten und noch anstehenden To-dos und beziehen die erste eigene Bleibe mit Leichtigkeit.
Der Auszug aus dem Elternhaus in die erste eigene Wohnung oder WG bringt viel Freiheit und Selbständigkeit, aber auch neue Verantwortungen mit sich. Es gilt nun, sich selbst um all die Belange rund um das Mieten, den Haushalt und die Administration zu kümmern. Schon vor dem Umzug stellen sich viele Fragen: Wo finde ich eine neue Bleibe? Wie läuft eine Wohnungsübernahme ab? Wem muss ich meine neue Adresse melden? Diese und viele weitere Fragen klären wir in diesem Beitrag – samt Checkliste.
Wo und wie finde ich die passende Unterkunft?

Zuerst gilt es, eine passende Unterkunft zu finden und herauszufinden, wo und wie man im neuen Lebensabschnitt wohnen will. Mitten in der Stadt, in der Agglo oder auf dem Land? Alleine, zu zweit oder in einer grösseren WG?

Manchmal findet man erst während der Suche heraus, was man eigentlich will und was nicht. Natürlich reden dabei auch das reale Angebot und die eigenen finanziellen Möglichkeiten ein Wörtchen mit. Als Faustregel gilt, dass die Miete maximal einen Drittel des monatlichen Einkommens oder Budgets ausmachen sollte.

Bezüglich der Suche gibt es verschiedene Möglichkeiten. Da sind einerseits die einschlägigen Immobilienportale (siehe Checkliste). Es empfiehlt sich, mehrere Such-Abos einzurichten und jeweils schnell auf interessante neue Angebote zu reagieren. Wohnungsangebote finden sich teilweise auch auf der Website der Gemeinde, in der Sie sich niederlassen möchten, in den lokalen Medien und auf spezifischen Facebook-Seiten sowie anderen Social-Media-Kanälen. Zahlreiche Wohnungen werden überdies «unter der Hand» vergeben. Fragen Sie im eigenen Bekanntenkreis und via Social Media nach Tipps und Angeboten!

WG-Zimmer finden Sie auf der gleichnamigen Website. Neben der Suche nach einer passenden WG, die bereits besteht, können Sie auch selbst aktiv werden und mit Kolleg*innen eine WG gründen, sprich mit vereinten Kräften nach einer WG-tauglichen Wohnung suchen. Allerdings akzeptieren nicht alle Hauseigentümer*innen und Verwaltungen, dass die Wohnung als WG genutzt wird. Das ist spätestens bei der Besichtigung abzuklären. Zudem stellt sich dann die Frage, wer die Wohnung mietet: Normalerweise kommen höchstens zwei Personen auf den Mietvertrag, für die weiteren WG-Mitglieder müssen Sie Untermietverträge erstellen (weitere Informationen sowie Vertragsvorlagen finden sich online).

Apropos Wohnungsbesichtigung: Es ist ratsam, sich dabei wie bei einem Vorstellungsgespräch zu verhalten. Also pünktlich erscheinen, gepflegt auftreten, dabei authentisch bleiben und sich bei Interesse umgehend und mit vollständigen Unterlagen bewerben. Da einer Wohnungsbewerbung fast immer ein Auszug aus dem Betreibungsregister beigelegt werden muss, können Sie diesen schon zu Beginn der Wohnungssuche bestellen, sei es am Schalter Ihrer Wohngemeinde oder online. Der Betreibungsregisterauszug zeigt (hoffentlich), dass Sie Ihre Rechnungen bezahlt und keine Schulden haben. Er kostet 17 CHF plus Versandkosten.

Schliesslich gibt es noch Student*innenwohnheime. Die Zimmer sind mit dem Nötigsten möbliert (Bett, Tisch, Stuhl, Schrank, Waschbecken) und können teilweise mit Halbpension gemietet werden. Das Angebot an Zimmern hat in den letzten Jahren zugenommen, ist aber nach wie vor beschränkt. Studentenwohnheime gibt es überdies nur in grösseren Städten wie Zürich, Bern und Lausanne. Falls Sie sich für diese Möglichkeit interessieren, sollten Sie sich frühzeitig informieren und bewerben.

Was gibt es vor dem Umzug zu tun?

Die Wohnung oder WG ist gefunden? Dann gilt es nun, den Umzug vorzubereiten und die damit verbundene Administration zu erledigen. Wo Sie sich überall ab- und anmelden müssen und was es sonst noch zu organisieren gibt, sehen Sie auf der Checkliste. Die Liste ist lang, aber vieles ist schnell erledigt. Nehmen Sie sich einmal einen halben Tag Zeit und haken Sie Punkt um Punkt ab.

Besondere Erwähnung verdienen die Mietformalitäten. Dabei gibt es drei wichtige Dinge zu beachten:

  1. Lesen Sie das Übergabeprotokoll gut durch. Bei der offiziellen Wohnungs- und Schlüsselübernahme müssen Sie in der Regel ein Übergabeprotokoll unterschreiben. Darauf ist festgehalten, in welchem Zustand Sie die Wohnung übernehmen. Fortan sind Sie als Mieter*in für den Unterhalt der Wohnung verantwortlich – und somit auch für Schäden, die nicht auf dem Übergabeprotokoll oder der Mängelliste (dazu später) festgehalten sind.
  2. Autsch, die Mietkaution! Normal sind eine, zwei oder drei Monatsmieten, die Sie vor Mietbeginn auf ein gesperrtes Konto einzahlen müssen. Für den Vermieter eine Art Garantie, für Sie eine ziemlich hohe finanzielle Auslage. Wenn das Mietverhältnis endet, erhalten Sie das Geld zurück – es sei denn, Sie müssen damit selbstverursachte Schäden in der Wohnung bezahlen.
  3. Richten Sie für die Miete einen Dauerauftrag ein. Zu einem guten Mietverhältnis gehört die pünktliche Überweisung der Miete. «Pünktlich» heisst vor dem ersten Tag des zu bezahlenden Monats. Mit einem Dauerauftrag erledigen Sie die Sache ein für alle Mal: Die Miete wird dann automatisch pünktlich überwiesen – und Sie müssen nicht mehr dran denken.

Auch der Umzug selbst hat es in sich. Das beginnt schon beim Einpacken. Zuerst gilt es, Umzugskartons zu organisieren. Hier lohnt es sich, im Bekanntenkreis danach zu fragen oder anderweitig nach bereits benutzten Umzugskartons zu suchen – preislich ein nicht zu unterschätzender Unterschied. Wie viele braucht es? Was ist zerbrechlich und muss anders verpackt werden? Achten Sie darauf, die Umzugskartons nicht zu schwer zu bepacken. Für Bücher, Hefte, Vinylplatten und manches andere eignen sich grosse Papiertüten besser: Beim Zügeln lässt sich gut in jeder Hand eine Tasche tragen. Das Einpacken ist auch die ideale Gelegenheit, um Altes auszusortieren – schliesslich beginnt bald ein «neues» Leben. Der Ausmistprozess dauert und bringt viele Emotionen mit sich. Planen Sie daher genügend Zeit dafür ein! Sparen Sie aber noch etwas Nerven für den Umzugstag selbst. Denn seien wir ehrlich: Dieser magische und historische Moment des Ausflugs aus dem elterlichen Nest ist kräftezehrend.

Einziehen und ankommen

Wenn der Muskelkater langsam verklingt, macht sich hoffentlich Euphorie breit. Die erste eigene Wohnung oder WG ist erfolgreich bezogen! Sie können sich nun einrichten, wie Sie möchten – oder damit auch noch warten und zuerst einmal das neue Wohnglück geniessen und die Freiheit feiern.

Nach dem Feiern gilt es, den ganzen «Erwachsenenalltag» selbst zu bewältigen. Selber einkaufen, putzen, Rechnungen bezahlen, Steuererklärung ausfüllen und das Haushaltsbudget im Griff behalten … Es gibt ganz schön viel zu tun. Etwas vom ersten Papierkram, der auf Sie wartet, ist die bereits erwähnte Mängelliste. Mit «Mängel» sind bestehende Schäden in der Wohnung gemeint, von Kratzern im Parkett bis zum klemmenden Rollladen. Schäden, die nicht auf dem Übergabeprotokoll vermerkt sind und die Sie nach dem Einzug entdecken, können Sie dem Vermieter in der Regel innerhalb von zehn Tagen nachmelden. Seien Sie hier ruhig pingelig! Ansonsten gehen die entsprechenden Reparaturkosten beim Auszug zu Ihren Lasten respektive zu Lasten Ihrer Mietkaution. Beim Einzug in eine bestehende WG fällt dieser Punkt weg.

Ja, es ist schön, erwachsen und frei zu sein. Doch Hand aufs Herz: Den ganzen administrativen Kram, der damit einhergeht, hätten wir lieber bei der Familie zurückgelassen … In der Regel helfen diese aber auch weiterhin gerne. Um Rat und Tat fragen ist erlaubt – und meistens freuen sich Eltern oder Erziehungsberechtigte darüber, doch noch «gebraucht» zu werden.

Und so geht’s weiter
In einem weiteren Beitrag gibt es noch mehr handfeste Tipps zum Alltag und zur Administration rund um den ersten eigenen Haushalt. Wir werden dabei speziell auf das Thema Finanzen fokussieren. Auch Versicherungen werden ein Thema sein, denn wenn wichtige Versicherungen wie die Hausratversicherung, die Haftpflichtversicherung oder die Rechtsschutzversicherung fehlen, können die Finanzen schnell zum Problem werden. Mehr dazu bald!
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Über SolidaVita

SolidaVita ist eine Marke der SOLIDA Versicherungen AG mit Sitz in Zürich.

Das Team besteht aus engagierten Versicherungsexpert:innen mit einer grossen Leidenschaft für innovative Lösungen. Die SOLIDA Versicherungen AG wurde 1982 von namhaften Krankenversicherungen gegründet und befindet sich heute im Besitz von Helsana und CONCORDIA.

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