Symbolbild Wohnungssuche

Wohnen. Wo? Wie? Mit wem?

Sind Sie gerade auf Wohnungssuche? Machen Sie sich immer mal wieder Gedanken über die ideale Wohnform? Oder haben Sie Ihr Wohnglück schon gefunden? Wie wir wohnen, hat sich im Lauf der Zeit stark verändert – und es ändert sich von Zeit zu Zeit im Lauf eines Lebens. Vom Auszug aus dem Elternhaus über das Leben in WGs bis zum eigenen Haus oder Stockwerkeigentum: Die mit dem Wohnen verbundenen Ansprüche, Möglichkeiten und Realitäten unterscheiden sich je nach Lebensphase, finanziellen Mitteln, Marktsituation und persönlichen Werten. Welche Art von Wohnen ist wann, wo, wie und mit wem aktuell? Und was bedeutet das überhaupt – wohnen?
Eine Behausung gilt als Wohnung, wenn sie umwandet und überdacht ist und das grundlegende Bedürfnis nach Schutz und Privatsphäre erfüllt. Im Folgenden ein kleiner Abriss über die historische Entwicklung des Wohnens in der Schweiz, bevor heute aktuelle Wohnformen zur Sprache kommen. Mit diesem Beitrag eröffnen wir eine neue Blog-Serie zum Thema Wohnen. Es wird darin auch um den Immobilienmarkt und dessen Entwicklung in der Schweiz gehen, um den Bau oder Kauf einer eigenen Immobilie sowie ums Erben von Wohneigentum.
Wohnen in der Schweiz im Lauf der Zeit
Schon die nomadisch lebenden Jäger*innen und Sammler*innen suchten Schutz in Höhlen, Zelten und anderen temporären Behausungen. Zwischen 5000 und 1000 v. Chr. wurden die Menschen im Alpenraum sesshaft. Sie liessen sich vorzugsweise am Rand von Gewässern nieder: Pfahlbaudörfer – heute Ufersiedlungen oder Feuchtbodensiedlungen genannt – entstanden; die Feuerstelle bildete das Zentrum der einzelnen Behausungen. Als die Schweiz ins Römische Reich eingegliedert wurde, veränderten sich die Wohnformen grundlegend. Es entwickelten sich urbane Zentren mit öffentlichen Gebäuden wie Tempeln, Thermen und Theater. Die privaten Häuser wurden zweistöckig: Das Erdgeschoss diente als Werkstatt oder Laden, der obere Stock als Wohnraum. Die städtische Oberschicht wohnte recht elegant in nach Funktionen aufgeteilten Räumen (Esszimmer, Schlafzimmer, Küche, geheiztes Bad), ausgestattet mit kunstvoll verzierten Möbeln. Im ländlichen Raum wandelte sich die Behausung von einfachsten, ebenerdigen Einheitsräumen mit einer zentralen Feuerstelle zu dreiteiligen Wohnräumen mit Küche, Stube und Kammer. Diese Wohnform hat sich in Bauernhäusern zum Teil bis ins 20. Jahrhundert kaum verändert.
Entwicklung zur «Nation der Mieter*innen»

Im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts verstädterte die bis dahin ländliche Schweiz immer mehr. Die Bevölkerung wuchs, und damit nahm auch der Bedarf an Wohnraum zu, besonders in den urbanen Zentren und an den Standorten der Industrie. Zur Miete zu wohnen, das war vor zweihundert Jahren noch die Ausnahme und ein Zeichen von Armut. Doch ab 1830 entstanden aufgrund des hohen Wohnbedarfs erstmals Mietwohnungen für einen anonymen Markt. Ab 1900 wuchs die Zahl der Mieter*innen nicht nur in den Städten, sondern auch auf dem Land markant. In den letzten hundert Jahren entwickelte sich die Schweiz zu einer «Nation der Mieter*innen»: 2021 lebten 57,7 Prozent aller Personen in Miete oder Untermiete. Auch bei der durchschnittlichen Wohnfläche pro Person hält die Schweiz europaweit den Rekord: Sie beträgt bei Eigentümerwohnungen 54 m2, bei Mietwohnungen 41 m2. Mehr zur Entwicklung des Immobilienmarkts in der Schweiz erfahren Sie in unserem nächsten Blog-Beitrag.

Die Angaben zur historischen Entwicklung des Wohnens in der Schweiz stammen aus dem Historischen Lexikon der Schweiz.

Wohnen heute im Laufe des Lebens

Die meisten von uns wachsen im Haus oder in der Wohnung der Eltern auf und ziehen irgendwann in eine eigene Wohnung oder in eine Wohngemeinschaft. In den letzten dreissig Jahren ist das Auszugsalter immer mehr gestiegen: 1990 waren die Jugendlichen beim Wegzug 21 bis 22 Jahre alt. 2020 lag das Auszugsalter deutlich höher, nämlich bei 24 bis 25 Jahren. Die Gründe dafür sind in erster Linie finanzieller Art: Die meisten «Nesthocker*innen» sind noch in Ausbildung und können sich keine eigene Wohnung leisten. Für einige ist auch Bequemlichkeit der Grund: Sie wollen es möglichst lange hinauszögern, selber kochen und putzen zu müssen. Ein weiterer Grund für das gestiegene Auszugsalter ist vermutlich auch die Tatsache, dass elterliche Häuser oder Wohnungen heute geräumiger sind als früher.

Die erste eigene Wohnung ist für viele ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft. Mit Abstand am häufigsten sind Zwei-Personen-WGs (85 Prozent). Die Anzahl der WGs ist in der Schweiz in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen – bis zur Pandemie, die zu Homeoffice und Fernunterricht führte und die Nachfrage nach WG-Zimmern deutlich einbrechen liess. Nach der WG-Zeit ziehen viele mit dem*der Partner*in zusammen und gründen eine Familie. Der Kreis schliesst sich, wenn die eigenen Kinder erwachsen werden, das Nest verlassen und einen eigenen Haushalt gründen.

Alleine wohnen oder zusammen?

Das Zusammenleben als Paar oder Familie ist übrigens weniger «normal» und verbreitet, als man meinen könnte – tatsächlich sind die meisten Haushalte in der Schweiz Einpersonenhaushalte:

  • In 37 Prozent aller Schweizer Haushalte lebt nur eine Person.
  • In 33 Prozent der Haushalte leben zwei Personen.
  • In 30 Prozent der Haushalte leben drei, vier oder fünf Personen.

In der Stadt Zürich liegt der Anteil der Einpersonenhaushalte sogar noch höher, nämlich bei 50 Prozent. Diese Zahlen sahen vor knapp hundert Jahren, um 1930, noch ganz anders aus:

  • In 53 Prozent aller Schweizer Haushalte lebten fünf oder mehr Personen.
  • In 35 Prozent der Haushalte lebten drei oder vier Personen.
  • In 10 Prozent der Haushalte lebten zwei Personen.
  • In nur 2 Prozent der Haushalte lebte eine Person alleine.

Grosse Unterschiede gibt es diesbezüglich auch innerhalb von Europa: In den nördlichen Ländern liegt der Anteil von Einpersonenhaushalten bei 40 bis 50 Prozent, im Osten und Süden hingegen bei nur 25 Prozent.

Die Angaben zu den Schweizer Haushalten stammen vom Bundesamt für Statistik.

Welche Wohnform ist ideal?

Ist alleine wohnen einsam? Wann sollte man als Paar zusammenziehen? Ist das Zusammenziehen überhaupt eine gute Idee? Oder lebt es sich letztlich doch besser alleine? Diese Fragen lassen sich nicht allgemein beantworten. Bestimmt haben nicht alle Menschen, die alleine wohnen, dies so gewählt. Oftmals bleiben Menschen im Alter unfreiwillig alleine, sei es nach einer Scheidung oder nach dem Tod des Partners oder der Partnerin. Viele von uns empfinden es aber auch nicht mehr als zwingend, mit dem*der Partner*in zusammenzuleben: Getrennte Wohnungen bei Paaren respektive Living Apart Together ist eine relativ neue Beziehungs- und Wohnform, die sich zunehmender Beliebtheit erfreut.

Ob alleine oder zusammen, ob als Mieter*in oder Hausbesitzer*in: Welche Wohnform ideal ist, muss letztlich jede*r für sich herausfinden. Mehr zum Thema Wohnen, zum Immobilienmarkt und zum Wohneigentum demnächst auf unserem Blog.

Über SolidaVita

SolidaVita ist eine Marke der SOLIDA Versicherungen AG mit Sitz in Zürich.

Das Team besteht aus engagierten Versicherungsexpert:innen mit einer grossen Leidenschaft für innovative Lösungen. Die SOLIDA Versicherungen AG wurde 1982 von namhaften Krankenversicherungen gegründet und befindet sich heute im Besitz von Helsana und CONCORDIA.

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