Symbolbild Rentenlücken schliessen i Stock

Diese Rentenlücken: Wie können wir sie schliessen?

Die «längsten Ferien des Lebens» oder einfach und kühl «die Rente» liegt vielleicht noch in weiter Ferne. Und dennoch hängt das Thema wie ein Damoklesschwert über uns, denn insgeheim wissen wir ganz genau: Es ist besser, schon heute vorzusorgen, als auf morgen zu warten. Rentenlücken können sich nämlich leise und gemein einschleichen und den wohlverdienten Ruhestand gefährden. Dieser Beitrag zeigt, wie Rentenlücken vermieden und geschlossen werden können.
Aber: Wo fange ich an, und wo höre ich auf? Wie finde ich die richtige Balance in der Vorsorge, und wie kann ich weiterhin im Hier und Jetzt leben, ohne dabei das Morgen zu vergessen? Die Antworten sind individuell unterschiedlich, wie auch die finanziellen Situationen und Möglichkeiten – und dennoch gibt es allgemeingültige Tipps.
Keine Lücken in der AHV

Die staatliche Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) bildet das Fundament der Altersvorsorge in der Schweiz. Um Rentenlücken zu vermeiden, sollten Sie unbedingt sicherstellen, dass Sie keine Einzahlungslücken haben. Wenn Sie beispielsweise zeitweise nicht oder weniger arbeiten, ist es ratsam, den jährlichen Mindestbeitrag in Höhe von 514 Franken selbst zu zahlen.

Hintergrund: Rentenlücken in der AHV haben niedrigere Renten zur Folge. Ihr Rentenanspruch basiert auf der Anzahl der Beitragsjahre. Schon ein fehlendes Jahr kann dazu führen, dass Ihre AHV-Rente um rund 2,3 % gekürzt wird. Fehlende Jahre können nachgezahlt werden, allerdings nur innerhalb von fünf Jahren. Überprüfen Sie daher regelmässig Ihre AHV-Beitragsjahre und klären Sie eventuelle Unstimmigkeiten mit den zuständigen Behörden.

Berufliche Vorsorge selbst mitsteuern
Die berufliche Vorsorge (BVG) wird von den Arbeitgebern finanziert. Längere Pausen im Berufsleben oder Teilzeitarbeit können jedoch zu niedrigeren BVG-Beiträgen führen. In solchen Fällen können freiwillige Einzahlungen in die berufliche Vorsorge helfen, Ihre Rentenansprüche zu erhöhen. Diese Einzahlungen bieten zudem den Vorteil, dass sie steuerlich absetzbar sind. Über die sinnvolle Höhe der Einzahlungen sollte mit der eigenen Pensionskasse oder Finanzexpert*innen gesprochen werden.
Wenn möglich: früh in die dritte Säule einzahlen
Die private Vorsorge – auch dritte Säule genannt – ermöglicht es Ihnen, individuell zusätzlich für Ihren Ruhestand vorzusorgen. Diese Säule unterteilt sich noch einmal in die Säule 3a und die Säule 3b. Hier eine kurze Erklärung.


Gebundene Vorsorge (Säule 3a):

Diese Option bietet steuerliche Vorteile. 2024 beträgt der jährliche Maximalbetrag 7056 Franken Das Kapital kann jedoch nur unter bestimmten Bedingungen bezogen werden, etwa beim Erreichen des ordentlichen Rentenalters oder beim Erwerb von Wohneigentum.

Die wichtigsten Anlaufstellen hierfür sind:

Banken, mit klassischen Sparkonten bis hin zu Fonds, Versicherungsgesellschaften mit Versicherungspolicen, unabhängige Finanzberater*innen, Onlineplattformen oder digitale Finanzdienstleister*innen mit beispielsweise automatisierten Anlagestrategien, auch «Robo-Advisors» genannt. Manchmal bieten auch Arbeitgeber*innen betriebliche Vorsorgelösungen an. Informieren Sie sich hier gut, welche Lösung für Sie in Frage kommt.

Wenn möglich, sollten Sie den jährlichen Maximalbetrag so früh wie möglich einzahlen. Der Zinseszinseffekt lässt Ihr Kapital über die Jahre wachsen. Wenn Sie früh damit anfangen, haben Ihre Beiträge mehr Zeit, um Erträge zu generieren.


Ungebundene Vorsorge (Säule 3b):

Diese Spielwiese bietet zwar weniger Steuervorteile, dafür mehr Flexibilität bei Einzahlungen und Auszahlungen. Daher schauen wir uns die Säule 3b ein wenig genauer an und listen die wichtigsten Tipps hier auf:

  • Regelmässige Einzahlungen leisten: Selbst kleine, aber kontinuierliche Einzahlungen können über die Jahre hinweg zu einer beachtlichen Summe anwachsen.
  • Automatisierungen nutzen: Richten Sie Daueraufträge ein, um sicherzustellen, dass Sie keine Einzahlung vergessen.
  • Wahl individuell passender Finanzprodukte: Finanzprodukte sollten zu Ihrer Risikobereitschaft und zu den Anlagezielen passen. Dies können Lebensversicherungen, Fondssparpläne oder andere Investmentprodukte sein.
  • Flexibel bleiben: Im Gegensatz zur gebundenen Vorsorge bietet die Säule 3b mehr Flexibilität bei Ein- und Auszahlungen. Nutzen Sie diese Freiheit, um Ihre Finanzen variabel zu gestalten.
  • Steuervorteile nutzen: Während die Säule 3b weniger Steuervorteile bietet als die Säule 3a, können bestimmte Produkte dennoch steuerlich attraktiv sein. Informieren Sie sich über die steuerlichen Vorteile und planen Sie entsprechend.
  • Risiko streuen: Verteilen Sie Ihr Geld auf verschiedene Anlageklassen, um das Risiko zu minimieren. Kombinieren Sie beispielsweise konservative Sparprodukte mit riskanteren, aber potenziell ertragsreicheren Anlagen.
  • Langfristige Planung: Denken Sie weit in die Zukunft und vermeiden Sie impulsive Entscheidungen, die Ihr Portfolio gefährden könnten.
  • Regelmässige Überprüfung und Anpassung: Überdenken Sie immer wieder Ihre Finanzstrategie und passen Sie sie an geänderte Lebensumstände und Marktbedingungen an.
  • Ziele nicht aus den Augen verlieren: Setzen Sie sich klare finanzielle Ziele und überprüfen Sie, ob Sie auf dem richtigen Weg zur Zielerreichung sind.
  • Kosten und Gebühren im Blick behalten: Hohe Gebühren können Ihre Rendite erheblich schmälern, daher ist es sehr wichtig, Kosten und Nutzen abzuwägen.
  • Risiko-Lebensversicherungen bzw. Todesfallversicherungen nicht vergessen: Auch wenn man nicht daran denken mag, so ist es beruhigend zu wissen, dass ein Versicherungsschutz für Erwerbsunfähigkeit oder Tod durch Krankheit oder Unfall besteht, denn: «Haben ist besser als brauchen.» Informieren Sie sich dazu hier auf unserer Website oder beim Versicherungsunternehmen Ihrer Wahl.
  • Vergleichen und sparen: Vergleichen Sie verschiedene Angebote und wechseln Sie bei Bedarf zu anderen Anbietern.
  • Notfallfonds einrichten: Legen Sie mithilfe von Fonds ein Sicherheitspolster an, um unvorhergesehene Ausgaben zu decken. Dies schützt Sie davor, in finanziellen Notlagen auf Ihre Altersvorsorge zugreifen zu müssen. Stellen Sie auch sicher, dass diese Fonds jederzeit zugänglich sind, ohne dass hohe Strafgebühren anfallen.
  • Weiterbilden und informieren: Auch wenn es vielleicht nicht Ihr Lieblingsthema ist – informieren Sie sich laufend über Änderungen in der Finanzwelt und der Altersvorsorge. Wissen ist essenziell wichtig, und gut informiert entscheidet es sich besser. Besonders für Frauen bietet beispielsweise die Finanzplattform ellexx sehr hilfreiche Tipps.
  • Beratung in Anspruch nehmen: Expert*innen können Ihnen helfen, die besten Strategien zu entwickeln und Ihre Ziele zu erreichen.
Der Grundsatz gilt für alle Punkte: Je früher Sie sich mit der Altersvorsorge beschäftigen, desto besser sind Sie für die Zukunft gerüstet. Dabei darf jedoch niemals vergessen werden, dass jede Situation einzigartig ist – Vorstellungen und Möglichkeiten sind individuell unterschiedlich. Bleiben Sie informiert, sorgen Sie für Ihre Rahmenbedingungen angepasst vor, aber vergessen Sie dabei niemals das Heute. So schaffen Sie eine gute Balance zwischen einer sicheren Zukunft und einem erfüllten Leben im Hier und Jetzt.

Über SolidaVita

SolidaVita ist eine Marke der SOLIDA Versicherungen AG mit Sitz in Zürich.

Das Team besteht aus engagierten Versicherungsexpert:innen mit einer grossen Leidenschaft für innovative Lösungen. Die SOLIDA Versicherungen AG wurde 1982 von namhaften Krankenversicherungen gegründet und befindet sich heute im Besitz von Helsana und CONCORDIA.

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