Kinder Ernährung Symbolbild i Stock

Süss und smart: So gelingt gesunde Ernährung für Kinder

Hier ein Muffin, dort eine Tüte Gummibärchen – und dann noch die süsse Geburtstagstorte, liebevoll dekoriert. Kindergeburtstage und andere Events im Laufe des Jahres werden für Eltern, die den Zuckerkonsum ihrer Kinder im Blick behalten wollen, schnell zur Herausforderung. Doch nicht nur bei Feierlichkeiten lauern die süssen Versuchungen, sondern auch beim alltäglichen Einkauf: Hat man sich endlich slalomartig an den Regalen mit Schokoriegeln und Keksen vorbeigeschlichen, wartet spätestens an der Kasse die Endgegnerin, das sogenannte «Quengelregal» – mit Kaugummis und Überraschungseiern. Perfekt auf Höhe der Kinderaugen und greifbar für kleine Hände. Hier standhaft bleiben? Fast unmöglich!
Dabei geht es den meisten Eltern gar nicht darum, Zucker komplett zu verbieten, sondern um ein gesundes Mass des Konsums. In diesem Artikel schauen wir uns an, was Zucker mit dem Körper macht, wie Gewohnheiten entstehen und wie Eltern mit pragmatischen Tipps die Naschereien positiv in den Familienalltag integrieren können.
Die Sache mit dem Zucker

Warum ist Zucker so ungesund? Zucker ist eine schnelle Energiequelle und lässt den Blutzuckerspiegel rasch ansteigen. Doch genauso schnell fällt er wieder ab – was oft zu einer «Zuckerachterbahn» führt, die Kinder unruhig oder müde machen kann. Doch nicht nur das: Zucker hat auch einen Gewöhnungseffekt. Je häufiger man ihn konsumiert, desto stärker gewöhnt sich der Körper daran und verlangt nach mehr. Eine Sucht entsteht. Sich schon früh an weniger Süsses zu gewöhnen, kann daher eine nachhaltige Gesundheitsstrategie sein.

Und dann gibt es da noch die Zähne. Zucker und Zähne können sich einfach nicht leiden. Sobald Zucker in den Mund gelangt, wird er von den Bakterien in der Mundhöhle in Säuren umgewandelt. Diese Säuren greifen den Zahnschmelz an und sorgen dafür, dass winzige Löcher entstehen können, die sich mit der Zeit zu grösseren Kariesstellen entwickeln. Besonders gefährlich für die kleinen Beisser wird es, wenn sie immer wieder süssen Angriffen ausgesetzt sind, denn dann fehlt die Zeit zur Erholung. Eine gute Mundhygiene ist daher wichtig, aber auch der Verzicht auf ständige Naschereien schützt die Zähne.

Weniger Zucker im Alltag schont daher nicht nur die Nerven, sondern auch die Zähne – und bringt alles wieder in eine gesündere Balance.

Adipositas bei Kindern – eine wachsende Herausforderung
Zucker und hochkalorische Snacks können bei übermässigem Konsum nicht nur die Energiezufuhr steigern, sondern auch zur Entstehung von Übergewicht und Adipositas beitragen. In der Schweiz ist aktuell etwa jedes sechste Kind betroffen, und die Zahl nimmt stetig zu. Kinder, die zu viel Zucker konsumieren, sind stärker gefährdet, langfristig an Adipositas zu leiden, was mit weiteren gesundheitlichen Risiken verbunden ist – von Diabetes bis hin zu Herzerkrankungen. Eine bewusste Ernährung von klein auf kann dem entgegenwirken und ein gesundes Essverhalten fördern.
Obacht vor verstecktem Zucker
Die Nahrungsmittelindustrie setzt oft Zucker als Geschmacksverstärker ein, und nicht immer ist er auf den ersten Blick erkennbar. Zahlreiche verarbeitete Lebensmittel, von Joghurt bis hin zu Müsliriegeln, enthalten hohe Mengen an verstecktem Zucker, der auf der Verpackung manchmal in Form von netten Begriffen wie «Fruktose», «Maissirup» oder «Dextrose» auftaucht. Nicht zu unterschätzen sind Limonaden oder Fruchtsäfte, denen viel Zucker zugesetzt ist. Eltern, die Zutatenlisten prüfen, können gezielter entscheiden, welche Produkte für ihre Kinder geeignet sind. So können versteckte Zuckerquellen vermieden werden, und der tatsächliche Zuckerkonsum lässt sich besser einschätzen.
Ein konstruktiver Umgang mit Süssigkeiten

Eine offene und positive Haltung und kleine Verhaltensänderungen können eine grosse Wirkung haben. Doch vorab: Die folgenden Empfehlungen klingen vielleicht sehr simpel und logisch, sind aber im Alltag nicht immer so einfach umzusetzen. Daher ein Tipp zu den Tipps: ausprobieren. Ganz nach dem Prinzip «trial and error». Los gehts!

  • Routinen etablieren: Besprechen Sie mit den Kindern feste Zeiten oder Tage für Süssigkeiten, sodass sie wissen, wann es etwas Süsses gibt – und wann nicht. Die Abstimmung dieser Regeln mit anderen Erziehungsbeteiligten und der Familie ist unbedingt notwendig, denn Ausnahmen werden schnell zur Regel.
  • Regelmässige Mahlzeiten einnehmen: Das beugt Heisshunger auf Süsses vor.
  • Süssigkeiten nicht als Belohnung einsetzen: Klingt einfach, setzt aber bei vielen Eltern vermutlich zuerst ein eigenes Umdenken voraus. Aber: Versuchen Sie, Süsses nicht als Belohnung einzusetzen, denn das kann seine Attraktivität unnötig steigern und die emotionale Abhängigkeit fördern.
  • Wissen vermitteln: Erklären Sie altersgerecht, was Zucker im Körper bewirkt und warum es gut ist, ihn nur in Massen zu geniessen. Das fördert das Verständnis und die Eigenverantwortung der Kinder.
  • Auf Eigenverantwortung setzen: Dieser Tipp funktioniert vermutlich nicht bei allen Kindern, aber Ausprobieren lohnt sich auch hier: Geben Sie Ihren Kindern eine eigene Süssigkeiten-Box, in der sie Schokolade oder Bonbons selbständig verwahren können. Die Kinder dürfen entscheiden, wann sie sich daraus bedienen. Das kann dazu beitragen, dass Kinder lernen, den Konsum selbst zu dosieren.
  • Verbote minimieren: Statt strikte Verbote auszusprechen, die den Reiz verstärken können, ist es oft hilfreicher, klare und sinnvolle Grenzen zu setzen. Statt zu sagen: «Du darfst keine Schokolade essen», könnte man formulieren: «Heute kannst du dir nach dem Mittagessen ein Stück Schokolade aussuchen.» Kinder lernen so, dass Süssigkeiten ein Genuss in Massen sein können, und entwickeln langfristig ein gesünderes Verhältnis dazu. Ein Verbot hingegen kann die Verlockung von Süssem und das Verlangen danach sogar steigern.
  • Gesunde Snacks immer griffbereit halten: Wenn Obst und andere gesunde Alternativen zur Verfügung stehen, greift man auch eher dazu und vergisst vielleicht die versteckte Schokolade.
  • Zutatenlisten checken: Machen Sie es zur Gewohnheit, gemeinsam mit den Kindern auf Verpackungsangaben zu achten, um versteckten Zucker in Lebensmitteln zu erkennen. So lernen die Kinder, die Inhaltsstoffe zu verstehen und gesündere Entscheidungen zu treffen.
  • Gemeinsames Kochen und Backen: Viele Kinder lieben es, bei der Zubereitung von Essen zu helfen. Nutzen Sie das, um gemeinsam gesunde Leckereien herzustellen. So lernen die Kinder schneller, welche Gerichte aus welchen Zutaten bestehen. Auf der Website «little Fooby» beispielweise finden Sie viele einfache Rezepte zum Kochen und Backen mit Kindern.
  • Ein gutes Vorbild sein: Wenn Eltern selbst eher selten zu Süssem greifen, beeinflusst das oft auch die Einstellung der Kinder dazu.
  • Positiv bestärken: Loben Sie Ihr Kind, wenn es eine gesunde Wahl getroffen hat, und stärken Sie damit seine Eigenverantwortung.
Gesunde Alternativen

Es gibt viele Möglichkeiten, Schokolade oder Bonbons durch gesündere Optionen zu ersetzen. Hier einige leckere und nährstoffreiche Alternativen:

  • Obst, Trockenfrüchte und Nüsse: Reich an Vitaminen. Bananen, Birnen und Feigen eignen sich hervorragend als gesunde Leckereien, aber auch Klassiker wie Apfelspalten oder Cashewkerne sind bei Kindern immer wieder gern gesehen.
  • Selbstgemachte Snacks: Energiebällchen aus Haferflocken, Nüssen, Kakao und Datteln sind eine grossartige Alternative zu industriellen Süssigkeiten.
  • Joghurt mit frischen Beeren: Ein Mix aus Joghurt und frischen Früchten ist nicht nur lecker, sondern liefert auch Eiweiss und wichtige Nährstoffe.

Zuckerersatzprodukte wie Stevia oder Xylit sind zwar eine kalorienarme Alternative zu Zucker, bringen aber jeweils eigene Nachteile mit sich. Während Xylit bei übermässigem Konsum Magen-Darm-Beschwerden auslösen kann, hat Stevia oft einen speziellen Eigengeschmack. Die Empfehlung bleibt daher, grundsätzlich weniger süss zu essen, um die Geschmacksknospen zu sensibilisieren und die Lust auf Süsses zu reduzieren.

Wichtig ist auch: Alternativen wie Honig oder Agavendicksaft sind nicht gesünder als Zucker. Beide enthalten zwar natürliche Inhaltsstoffe, haben aber ähnliche Kalorienwerte und Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel wie gewöhnlicher Haushaltszucker.

Fazit und Ausblick
Ein bewusster und positiver Umgang mit Süssigkeiten ist der Schlüssel, um Kinder zu einer gesunden Ernährung zu motivieren. Mit diesen Tipps fällt es Ihnen vielleicht leichter, einen Ausgleich zu finden und den Kindern ein gesundes Verhältnis zu Zucker zu vermitteln. Im nächsten Artikel widmen wir uns der Wochenplanung für die ganze Familie – denn eine ausgewogene Ernährung gelingt am besten durch clevere Vorbereitungen und leckere Rezepte für jeden Tag.

Über SolidaVita

SolidaVita ist eine Marke der SOLIDA Versicherungen AG mit Sitz in Zürich.

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