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Was junge Familien wirklich brauchen: Versicherungen im Überblick

Ein Baby ist unterwegs, ein neuer Lebensabschnitt beginnt – und plötzlich steht alles kopf. Junge Familien jonglieren zwischen Kinderbetreuung, Beruf, Haushalt und Freizeitorganisation. Inmitten all dieser schönen, aber auch sehr fordernden Aufgaben gerät ein Thema gerne in den Hintergrund: der richtige Versicherungsschutz.

Doch gerade in der Schweiz, wo Krankenkassen und Versicherungen einen festen Platz in der Lebensplanung haben, lohnt es sich, sich frühzeitig einen Überblick zu verschaffen. Wer die passenden Versicherungslösungen kennt und vergleicht, kann nicht nur sein Budget schonen, sondern auch für Sicherheit und Gelassenheit im Familienalltag sorgen. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, welche Versicherungen für junge Familien wichtig sind, worauf Sie achten sollten – und wie Sie Geld sparen können. 

Obligatorische Versicherungen in der Schweiz

Die Krankenversicherung oder Grundversicherung nach KVG (Bundesgesetz über die Krankenversicherung) ist für alle in der Schweiz wohnhaften Personen Pflicht – und gerade bei Kindern ist es wichtig, sie innerhalb von drei Monaten nach der Geburt rückwirkend anzumelden. Ein Krankenkassenvergleich lohnt sich dabei immer, weil Prämien und Leistungen variieren. Auch bei der Wahl der Franchise  gibt es Unterschiede: Bei Erwachsenen führt eine hohe Franchise zu tieferen Prämien, bei Kindern oft zu höheren Gesamtkosten. Für Kinder unter 18 Jahren gibt es keine gesetzliche Pflichtfranchise in der Grundversicherung, daher ist die Wahl der tiefsten Franchise von 0 Franken die sinnvollste Option, da Kinder oft medizinische Vorsorge und Behandlungen benötigen und eine höhere Franchise sich nicht lohnt. Für Erwachsene gibt es Franchisen zwischen 300 Franken und 2’500 Franken pro Jahr. Für Kinder liegen die Franchisen zwischen 0 Franken und 600 Franken pro Jahr. Alle Franchisen über der niedrigsten nennt man «Wahlfranchise».

 

Auch die Unfallversicherung unterscheidet sich zwischen Kindern und Erwachsenen – Kinder sind über die Krankenversicherung versichert, Erwachsene, welche mehr als 8 Stunden / Woche beim selben Arbeitgeber einer Tätigkeit nachgehen, über  den Arbeitgeber. Bei Unterbruch des Arbeitsverhältnisses oder während längeren unbezahlten Urlauben kann diese Deckung jedoch entfallen. In diesem Fall muss die Unfallversicherung in die Krankenkassenpolice integriert werden, um lückenlosen Schutz sicherzustellen. Ein kurzer Check beim Arbeitgeber oder der Krankenversicherung verhindert unangenehme Überraschungen.

 

Ein weiterer Tipp: Es lohnt sich, Prämien und Zusatzleistungen immer wieder zu überprüfen, um den Versicherungsschutz optimal auf die persönlichen Bedürfnisse abzustimmen.


Weiters sind die AHV/IV/EO (1. Säule) obligatorisch. Sie decken die Altersrente, Invalidität und Erwerbsausfall bei Militärdienstpflicht oder Mutterschaft. 

Absicherung in Mutter- und Vaterschaft

Selbstständigerwerbende Frauen sollten unbedingt über eine Mutterschaftsversicherung vorsorgen, da sie nicht automatisch die gleichen Leistungen erhalten wie Angestellte. 

 

Denn: Grundversicherung übernimmt Vorsorge, Geburtskosten und Wochenbettpflege. Väter haben Anspruch auf Vaterschaftsentschädigung über die Erwerbsersatzordnung (EO).

Zusatzversicherungen für Kinder und Eltern

Neben der obligatorischen Grundversicherung können freiwillige Zusatzversicherungen sinnvoll sein, um den Schutz individuell zu erweitern. Eine ambulante Zusatzversicherung bei der Krankenversicherung übernimmt beispielsweise Kosten für alternative Heilmethoden, Transportkosten in In- und Ausland oder auch Rooming-in im Spital, sodass Eltern bei einem stationären Aufenthalt ihres Kindes mit im Zimmer bleiben können. 

 

Ebenfalls sehr empfehlenswert bei Kindern ist eine Zahnzusatzversicherung – sie muss in der Regel vor dem 5. Altersjahr abgeschlossen werden und vor allem bevor Zahnschäden oder kieferorthopädische Behandlungen anstehen. 

 

Gleichzeitig lohnt es sich, genau zu prüfen, ob bereits ähnliche Leistungen über andere Versicherungen abgedeckt sind, um Doppelversicherungen und unnötige Prämien zu vermeiden.

Wichtige Zusatzversicherungen im Überblick

Neben der Krankenversicherung gibt es weitere Versicherungen die mal mehr, mal weniger notwendig sind. Jede Situation ist unterschiedlich und individuell und doch empfiehlt es sich, weitere Versicherungen auf ihren möglichen Bedarf zu prüfen. Dazu gehören:

  • Privathaftpflichtversicherung: bei Schäden, die Familienmitglieder Dritten zufügen könnten
  • Hausratversicherung: Schutz von Mobiliar und Gegenständen (Feuer, Wasser, Diebstahl)
  • Rechtsschutzversicherung: bietet Hilfe bei Konflikten mit Vermietern, Arbeitgebern oder Behörden
  • Lebens- oder Risiko-Lebensversicherung: Absicherung der Hinterbliebenen bei Unfall oder Tod des Hauptverdieners
  • Invaliditäts-/Erwerbsunfähigkeitsversicherung: Ergänzt die staatliche IV aus der 1. Säule sowie die Pensionskasse aus der 2. Säule und sichert das Einkommen
  • Reiserücktrittsversicherung: Erstattung von Reisekosten bei Krankheit oder Unfall
  • Kinder- und Jugendunfallversicherung (ergänzend, z. B. für spezielle Sportaktivitäten)
  • Säule 3a (gebundene Vorsorge) – steuerbegünstigte Vorsorge für später: kann auch kombiniert mit Risikoabdeckung sein
Versicherungen, die man selten wirklich braucht

Handyversicherungen oder Mini-Pakete für Kleinstschäden kosten oft viel und leisten wenig. Prüfen Sie, ob Risiken bereits durch andere Policen abgedeckt sind, z. B. über Kreditkarten. Faustregel: Steht die Prämie in einem angemessenen Verhältnis zum möglichen Schaden? Wenn nicht ist es vielleicht lukrativer, das Risiko selbst zu tragen.

Tipps für den Versicherungsvergleich
  • Policen alle zwei bis drei Jahre überprüfen
  • Verträge bündeln und Familienrabatte nutzen
  • Auf unabhängige Beratung statt auf provisionsbasierte Vermittler setzen
  • Online-Portale für transparente Vergleiche nutzen
Vorsorge fürs Alter: Säule 3a und Sparlösungen

Auch wenn junge Familien oft mit unmittelbaren Kosten beschäftigt sind, lohnt es sich früh an die Zukunft zu denken. Die gebundene Vorsorge (Säule 3a) bietet steuerliche Vorteile und kann sowohl für Altersvorsorge als auch für Absicherung bei Invalidität oder Tod genutzt werden. Zusätzlich gibt es spezielle Sparprodukte, etwa Bildungssparen für Kinder oder Fondsanlagen mit Versicherungsschutz. Speziell bei kombinierten Produkten mit einer Spar- und einer Versicherungslösung sollten die Kosten geprüft werden. Für gewöhnlich bringen einzelne Produkte für das Sparen und den Versicherungsschutz mehr Flexibilität und sind erst noch günstiger: Sparen bei der Bank, versichern bei der Versicherung. Grundsätzlich gilt fürs Sparen: Ein früher Einstieg ermöglicht langfristig ein solides finanzielles Polster.

Fazit

Weniger ist oft mehr – das gilt besonders bei Versicherungen. Es ist nicht nötig, jede erdenkliche Police abzuschliessen. Viel sinnvoller ist es, sich auf bedürfnisgerechte und wirklich relevante Versicherungen zu konzentrieren, die den Ernstfall verlässlich absichern. Wer seine Versicherungen regelmässig überprüft und Doppeldeckungen vermeidet, spart nicht nur Geld, sondern behält auch den Überblick.

 

Nehmen Sie sich Zeit, Ihre bestehenden Policen in Ruhe durchzusehen und deren Nutzen kritisch zu hinterfragen. Lassen Sie sich im Zweifel von unabhängigen Fachpersonen beraten und vergleichen Sie Preis und Leistungen verschiedener Anbieter. So stellen Sie sicher, dass Sie optimal abgesichert sind – ohne unnötige Kosten.

 

Wichtig: Trotzdem Notfallreserve und Selbstbehalte einplanen!
Versicherungen übernehmen vieles – aber nicht alles. Franchise, Selbstbehalte, Zahnarztkosten oder alternative Therapien können schnell ins Geld gehen. Es empfiehlt sich, eine Notfallreserve aufzubauen, um unerwartete Gesundheits- oder Familienausgaben ohne Stress zu decken. Als Faustregel gelten drei bis sechs Monatsausgaben als solide Rücklage.

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