Fangen Sie heute an, gesund zu altern!
Das breite Interesse am gesunden Altern hat vornehmlich zwei miteinander zusammenhängende Gründe:
- Die Longevity-Forschung boomt. Ausgehend von bahnbrechenden neuen Erkenntnissen zum Alterungsprozess werden laufend Therapien und Präparate entwickelt, die den altersbedingten Zerfall verlangsamen, aufhalten oder gar rückgängig machen sollen.
- Immer mehr Menschen werden immer älter. In der Schweiz hat sich die durchschnittliche Lebenserwartung in den letzten 150 Jahren verdoppelt, zugleich ist die Geburtenziffer tief. Dies führt dazu, dass der grösste Teil der Bevölkerung zwischen 40 und 64 Jahre alt ist, Tendenz zunehmend. Diese Entwicklung gilt auch weltweit: Bis 2050 steigt der Anteil der über 60-Jährigen voraussichtlich auf 22 Prozent. Entsprechend ruft auch die WHO zum «Healthy Aging» auf.
Die Diagramme zum Altersaufbau der Schweizer Bevölkerung um 1900, 1975, 2020 und 2050 zeigen eine deutliche Entwicklung von der Pyramide zur Glockenform. (Quelle: BfS)
Während der Anteil älterer und alter Menschen in der Gesellschaft deutlich zugenommen hat, hat sich auch deren Gesundheit verbessert: Zwei Drittel der Personen zwischen 65 und 79 Jahren schätzen sich als sehr gesund ein. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass sich die Schweizer*innen noch in den 1990er-Jahren durchschnittlich mit 69 Jahren alt fühlten. Heute liegt der subjektiv gefühlte Beginn des «Altseins» bei rund 80 Jahren (BfS 2024).
Doch obwohl Senior*innen länger gesund und aktiv bleiben, hat das Alter nach wie vor ein schlechtes Image: Nur 44 Prozent der Schweizer*innen freuen sich aufs Älterwerden (Sanitas Health Forecast 2024). Weit geläufiger ist Altersangst, auch Gerontophobie oder Aging Anxiety genannt. Der Altersforscher Alex Comfort, der den Begriff der Gerontophobie begründete, sah darin die Angst vor der eigenen Vergänglichkeit, verbunden mit der Angst vor altersbedingten Krankheiten, Schmerzen und Abhängigkeit. Die Unvorhersehbarkeit des eigenen Alters («Bekomme ich Krebs? Werde ich dement? Oder bleibe ich bis ins hohe Alter fit und selbständig?») wird als bedrohlich empfunden; vielen scheint die Gesundheit im Alter eine Sache des Glücks zu sein (BfS 2024). Doch dies ist nur die halbe Wahrheit. Tatsächlich können wir den Alterungsprozess positiv beeinflussen. Und je früher wir damit beginnen, umso besser.
Viele Todesursachen im Alter gehen auf wenige Krankheiten zurück: Krebs, Diabetes sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Natürlich können auch junge Menschen an Krebs erkranken. Doch mit zunehmendem Alter und bei einer schädigenden Lebensweise steigt das Risiko markant. (Das ist übrigens auch der Grund, warum Versicherungsprämien im Alter steigen.) Fatal ist insbesondere eine ungesunde Ernährung verbunden mit Übergewicht. Tatsächlich ist das, was wir täglich essen, so essenziell für die Funktionsweise unserer Zellen und Organe, dass wir uns diesem Punkt in einem separaten Beitrag noch ausgiebiger widmen. Ein gesunder Lebensstil umfasst aber noch mehr. Insgesamt lassen sich sieben Massnahmen festhalten:
- Vorwiegend pflanzliche Kost
- Normalgewicht halten
- Wenig Alkohol, kein Tabak
- Regelmässige körperliche Bewegung
- Sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nacht
- Soziale Kontakte pflegen
- Wenig Stress und Angst
Studien haben erwiesen, dass wir allein durch gesunde Ernährung und regelmässige Bewegung (mindestens zweieinhalb Stunden pro Woche), indem wir nicht rauchen und nicht zu viel Alkohol trinken, unsere gesunde Lebensspanne um mehr als zehn Jahre verlängern können. Wichtig ist aber auch die emotionale Gesundheit und insbesondere ein guter Umgang mit Stress. Denn Stress – auch der Stress mit dem Älterwerden – lässt uns schneller altern.
Das Älterwerden ist als natürlicher Teil des Lebens zu akzeptieren. Wer älter wird, sollte dankbar sein, statt sich zu ärgern oder zu grämen, denn Älterwerden bedeutet ja, noch nicht gestorben zu sein. Natürlich verändert sich das Leben mit dem Alter, aber es wird nicht zwingend schlechter. Vergangenes kann entweder als Verlust gewertet werden oder als ein Reichtum an Erfahrungen. Und als eine Gelegenheit, um immer weiter zu lernen und zu wachsen. Menschen, die das Altern als Chance für neue Erfahrungen betrachten und sich ihre Neugier und Offenheit bewahren, beginnen nach der Pensionierung ein neues Hobby, gehen reisen und lernen Sprachen. Sie sehen das Alter als neuen Abschnitt mit neuen Abenteuern statt als Anfang vom Ende. Engagiert und unternehmungslustig, immer aktiv und auch geistig in Bewegung – dies sind die heutigen «jungen Alten». Auch das Eingebundensein, sei es in der Familie, in Freundschaften oder in Vereinen, bleibt bis ins hohe Alter wichtig. Gute Kontakte im Alter tragen massgeblich zum Wohlbefinden bei (vgl. Age Report V).
Weitere Ratgeber-Beiträge zu diesem Thema
- Vorsorgen in Sachen Gesundheit
- Die Vorteile von Vorsorgeuntersuchungen
- Mehr Lebensgenuss dank der Todesfallversicherung
- So fördern Sie Ihre emotionale Gesundheit
Weiterführende Lektüre
Nina Ruge, Dominik Duscher: Altern wird heilbar. G+U, 2020
Nina Ruge: Ab morgen jünger! Heyne, 2025
Michael Greger: How Not to Age. Piper, 2024
Michael Greger: How Not To Die. Narayana, 2016
Barbara Bleisch: Mitte des Lebens. Hanser, 2024
Elke Heidenreich: Altern. Hanser, 2024
Valérie Hugentobler, Alexander Seifert (Hrsg.): Age Report V: Wohnen und Nachbarschaft im Alter. Seismo, 2024
Bundesamt für Statistik et al. (Hrsg.): Panorama Gesellschaft Schweiz 2024: Älter werden und Alter in der heutigen Gesellschaft [PDF]. BfS, 2024
Sanitas Health Forecast: Das Geheimnis des gesunden langen Lebens. Woerterseh, 2024
Robert Bosch Stiftung (Hrsg.): Altersbilder in anderen Kulturen [PDF]. Stuttgart, 2009
Cicero: Cato der Ältere über das Alter. Stuttgart, 2011
Sven Voelpel: Die Jungbrunnen-Formel. Rowohlt, 2020
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