Symbolbild Gesund Altern i Stockfoto

Fangen Sie heute an, gesund zu altern!

Haben Sie das 20. Lebensjahr schon hinter sich? Dann sind Sie zwar noch jung, doch die Alterungsprozesse in Ihrem Körper sind bereits voll im Gang. Diese Prozesse lassen sich grundsätzlich nicht verhindern. Doch mit einem gesunden Lebensstil können Sie den schleichenden Abbau verlangsamen. Wichtig ist auch eine positive Einstellung gegenüber dem Älterwerden. Erfahren Sie, was Sie heute schon tun können, um für ein langes, gesundes und zufriedenes Leben zu sorgen.
Das Thema Altern erfreut sich zurzeit grösster Beliebtheit. Unzählige Publikationen widmen sich dem Thema, mit Titeln wie «Altern wird heilbar», «Ab morgen jünger!», «How Not to Age» und «How Not To Die». Die Schriftstellerin Elke Heidenreich schrieb anlässlich ihres 80. Lebensjahrs das Buch «Altern»; die SRF-Sternstunde-Moderatorin Barbara Bleisch entwickelt in ihrem neuen Werk «Mitte des Lebens» gar eine «Philosophie der besten Jahre». Die aktuelle Ausgabe der Reihe Panorama Gesellschaft Schweiz, die unter anderem vom Bundesamt für Statistik (BfS) herausgegeben wird, handelt vom «Älter werden und Alter in der heutigen Gesellschaft». Auch der Sanitas Health Forecast 2024 befasst sich mit dem «Geheimnis des gesunden langen Lebens» und geht Fragen nach wie: Mit welchen Methoden lässt sich die Alterung der Organe verlangsamen? Wie beschleunigen unsere Ängste den Alterungsprozess? Neu ist die Auseinandersetzung mit dem Alter und die Frage nach dem guten Altern jedoch nicht. So lobte etwa der Philosoph Cicero vor über 2000 Jahren das Alter als eine wundervolle Lebensphase – der Grundstein, um diese zu geniessen, müsse aber bereits in der Jugend gelegt werden.
Wir werden immer älter

Das breite Interesse am gesunden Altern hat vornehmlich zwei miteinander zusammenhängende Gründe:

  1. Die Longevity-Forschung boomt. Ausgehend von bahnbrechenden neuen Erkenntnissen zum Alterungsprozess werden laufend Therapien und Präparate entwickelt, die den altersbedingten Zerfall verlangsamen, aufhalten oder gar rückgängig machen sollen.
  2. Immer mehr Menschen werden immer älter. In der Schweiz hat sich die durchschnittliche Lebenserwartung in den letzten 150 Jahren verdoppelt, zugleich ist die Geburtenziffer tief. Dies führt dazu, dass der grösste Teil der Bevölkerung zwischen 40 und 64 Jahre alt ist, Tendenz zunehmend. Diese Entwicklung gilt auch weltweit: Bis 2050 steigt der Anteil der über 60-Jährigen voraussichtlich auf 22 Prozent. Entsprechend ruft auch die WHO zum «Healthy Aging» auf.
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Die Diagramme zum Altersaufbau der Schweizer Bevölkerung um 1900, 1975, 2020 und 2050 zeigen eine deutliche Entwicklung von der Pyramide zur Glockenform. (Quelle: BfS)


Während der Anteil älterer und alter Menschen in der Gesellschaft deutlich zugenommen hat, hat sich auch deren Gesundheit verbessert: Zwei Drittel der Personen zwischen 65 und 79 Jahren schätzen sich als sehr gesund ein. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass sich die Schweizer*innen noch in den 1990er-Jahren durchschnittlich mit 69 Jahren alt fühlten. Heute liegt der subjektiv gefühlte Beginn des «Altseins» bei rund 80 Jahren (BfS 2024).

Doch obwohl Senior*innen länger gesund und aktiv bleiben, hat das Alter nach wie vor ein schlechtes Image: Nur 44 Prozent der Schweizer*innen freuen sich aufs Älterwerden (Sanitas Health Forecast 2024). Weit geläufiger ist Altersangst, auch Gerontophobie oder Aging Anxiety genannt. Der Altersforscher Alex Comfort, der den Begriff der Gerontophobie begründete, sah darin die Angst vor der eigenen Vergänglichkeit, verbunden mit der Angst vor altersbedingten Krankheiten, Schmerzen und Abhängigkeit. Die Unvorhersehbarkeit des eigenen Alters («Bekomme ich Krebs? Werde ich dement? Oder bleibe ich bis ins hohe Alter fit und selbständig?») wird als bedrohlich empfunden; vielen scheint die Gesundheit im Alter eine Sache des Glücks zu sein (BfS 2024). Doch dies ist nur die halbe Wahrheit. Tatsächlich können wir den Alterungsprozess positiv beeinflussen. Und je früher wir damit beginnen, umso besser.

Wie bleiben wir möglichst lange gesund?

Viele Todesursachen im Alter gehen auf wenige Krankheiten zurück: Krebs, Diabetes sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Natürlich können auch junge Menschen an Krebs erkranken. Doch mit zunehmendem Alter und bei einer schädigenden Lebensweise steigt das Risiko markant. (Das ist übrigens auch der Grund, warum Versicherungsprämien im Alter steigen.) Fatal ist insbesondere eine ungesunde Ernährung verbunden mit Übergewicht. Tatsächlich ist das, was wir täglich essen, so essenziell für die Funktionsweise unserer Zellen und Organe, dass wir uns diesem Punkt in einem separaten Beitrag noch ausgiebiger widmen. Ein gesunder Lebensstil umfasst aber noch mehr. Insgesamt lassen sich sieben Massnahmen festhalten:

  1. Vorwiegend pflanzliche Kost
  2. Normalgewicht halten
  3. Wenig Alkohol, kein Tabak
  4. Regelmässige körperliche Bewegung
  5. Sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nacht
  6. Soziale Kontakte pflegen
  7. Wenig Stress und Angst

Studien haben erwiesen, dass wir allein durch gesunde Ernährung und regelmässige Bewegung (mindestens zweieinhalb Stunden pro Woche), indem wir nicht rauchen und nicht zu viel Alkohol trinken, unsere gesunde Lebensspanne um mehr als zehn Jahre verlängern können. Wichtig ist aber auch die emotionale Gesundheit und insbesondere ein guter Umgang mit Stress. Denn Stress – auch der Stress mit dem Älterwerden – lässt uns schneller altern.

Gesundes Altern beginnt im Kopf
«Nicht das Alter ist das Problem, sondern unsere Einstellung dazu», stellte Cicero vor 2000 Jahren fest. In der Tat ist das richtige Mindset entscheidend, um gesund alt zu werden: Wer dem Älterwerden positiv gegenübersteht, gewinnt gemäss einer Studie der Universität Yale bis zu sieben Lebensjahre. Mit der positiven Einstellung geht in der Regel auch eine rege körperliche, soziale und geistige Aktivität einher – und diese hält uns wiederum jung. Ängste generell, so auch die Angst vor dem Altern, lösen hingegen Stressreaktionen aus, und Stress fördert die Entstehung seneszenter Zellen und blockiert die zellverjüngenden Prozesse. Entsprechend ist Angst- und Stressbewältigung «ein wahres Anti-Aging-Mittel» (Sanitas Health Forecast 2024). Wie sieht aber eine gesunde Einstellung zum Altern aus?

Das Älterwerden ist als natürlicher Teil des Lebens zu akzeptieren. Wer älter wird, sollte dankbar sein, statt sich zu ärgern oder zu grämen, denn Älterwerden bedeutet ja, noch nicht gestorben zu sein. Natürlich verändert sich das Leben mit dem Alter, aber es wird nicht zwingend schlechter. Vergangenes kann entweder als Verlust gewertet werden oder als ein Reichtum an Erfahrungen. Und als eine Gelegenheit, um immer weiter zu lernen und zu wachsen. Menschen, die das Altern als Chance für neue Erfahrungen betrachten und sich ihre Neugier und Offenheit bewahren, beginnen nach der Pensionierung ein neues Hobby, gehen reisen und lernen Sprachen. Sie sehen das Alter als neuen Abschnitt mit neuen Abenteuern statt als Anfang vom Ende. Engagiert und unternehmungslustig, immer aktiv und auch geistig in Bewegung – dies sind die heutigen «jungen Alten». Auch das Eingebundensein, sei es in der Familie, in Freundschaften oder in Vereinen, bleibt bis ins hohe Alter wichtig. Gute Kontakte im Alter tragen massgeblich zum Wohlbefinden bei (vgl. Age Report V).
Das Beste kommt erst noch
Es gibt noch einen guten Grund, sich auf das Alter zu freuen oder ihm zumindest neutral entgegenzublicken: Forschungsergebnisse zeigen, dass sich die emotionale Gesundheit und allgemeine Lebenszufriedenheit mit zunehmendem Alter verbessert. Dies liegt unter anderem daran, dass die Gefühlsintensität abnimmt – zum einen werden die physiologischen Reaktionen auf Stressoren geringer, zum anderen können wir mit der Zeit lernen, unsere Emotionen besser zu regulieren. Freuen wir uns also auf zunehmende Gelassenheit, indem wir täglich in einen feinen Apfel beissen und auch sonst «durch rechte Lebensführung» (Cicero) unseren Teil zu einem langen, gesunden und zufriedenen Leben beitragen.

Weitere Ratgeber-Beiträge zu diesem Thema


Weiterführende Lektüre

Nina Ruge, Dominik Duscher: Altern wird heilbar. G+U, 2020

Nina Ruge: Ab morgen jünger! Heyne, 2025

Michael Greger: How Not to Age. Piper, 2024

Michael Greger: How Not To Die. Narayana, 2016

Barbara Bleisch: Mitte des Lebens. Hanser, 2024

Elke Heidenreich: Altern. Hanser, 2024

Valérie Hugentobler, Alexander Seifert (Hrsg.): Age Report V: Wohnen und Nachbarschaft im Alter. Seismo, 2024

Bundesamt für Statistik et al. (Hrsg.): Panorama Gesellschaft Schweiz 2024: Älter werden und Alter in der heutigen Gesellschaft [PDF]. BfS, 2024

Sanitas Health Forecast: Das Geheimnis des gesunden langen Lebens. Woerterseh, 2024

Robert Bosch Stiftung (Hrsg.): Altersbilder in anderen Kulturen [PDF]. Stuttgart, 2009

Cicero: Cato der Ältere über das Alter. Stuttgart, 2011

Sven Voelpel: Die Jungbrunnen-Formel. Rowohlt, 2020

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